Die Stillen Helden
Lernen Sie die fleissigen Menschen kennen, die dafür sorgen, dass Ihre Reise sämtliche Erwartungen übertrifft. Wir stellen Ihnen heute vier der stillen Helden von Hurtigruten Expeditions vor.
JOCELYN PRICE
Etwa ein Drittel des Personals und der Crew von Hurtigruten Expeditions bekommt man auf den Reisen kaum zu sehen. Sie arbeiten emsig hinter den Kulissen, damit alles tiptop läuft. Jetzt ist es an der Zeit, diese Menschen ins Rampenlicht zu rücken und etwas über ihre Erfahrungen, ihre Erfolge und ihre Gedanken über das Leben auf See zu erfahren.
Frank Hermansen — Chefingenieur
Egal ob es ein Schalter in einer der Kabinen ist, der nicht richtig funktioniert oder ob im Maschinenraum Wartungsarbeiten auszuführen sind – Frank ist für alles Technische an Bord zuständig. Der wichtigste Teil seines Jobs ist aber seiner Meinung nach, ein fantastisches Team zusammenzustellen. „Auf dem Schiff ist es wichtig, dass alle gut zusammenarbeiten“, sagt Frank, der 2002 als Ingenieur bei Hurtigruten Expeditions angefangen hat.
„Unsere Arbeit müssen wir oft in entlegenen Gegenden durchführen. Man muss Probleme lösen und mit den Wartungsarbeiten am Ball bleiben. 16 Personen arbeiten rund um die Uhr in verschiedenen Schichten im Maschinenraum.“
Frank war 2002 bereits an der ersten Antarktis-Expedition beteiligt und seitdem auch beim Bau neuer Schiffe mit Rat und Tat zur Stelle – vor allem bei MS Roald Amundsen. „2002 hatten wir sechs Landungsboote, also haben wir sechs Ersatzpropeller mitgenommen. Alle sechs sind während der ersten Seereise kaputt gegangen“, erinnert sich Frank. „Eine der grössten Herausforderungen ist es, zu wissen, bei welchen Gegenständen es wahrscheinlich zu Beschädigungen kommen wird und was erforderlich ist, um sie zu reparieren.“ Das Meer steckt Frank im Blut, denn er wurde in eine norwegische Seefahrerfamilie hineingeboren. Sein grosses Interesse an Nachhaltigkeit brachte ihn zu Hurtigruten Expeditions und er ist stolz darauf, Teil eines innovativen Unternehmens zu sein, das Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz leistet.
Ariane Roselle Abiada — Erste Köchin
Ariane arbeitet erst seit einem Jahr für Hurtigruten Expeditions, wurde in dieser Zeit aber bereits von der zweiten zur ersten Köchin befördert, ist Hunderten von Pinguinen begegnet und konnte einige Speisen probieren, von denen sie zuvor noch nie gehört hatte. „Ich stamme aus einer Provinz in den Philippinen, etwa 12 Stunden von Manila entfernt. Dort ist alles scharf gewürzt, Kokosmilch ist Bestandteil jedes Gerichts und alles wird mit Reis serviert“, erzählt Ariane, die in der Schiffsküche an Bord von MS Fridtjof Nansen die einzige weibliche Person ist. Inspiriert von ihrer Großmutter meldete sich Ariane zu einem Kochkurs an, bevor sie sich dann bei einer Agentur in den Philippinen bewarb, um einen Job auf einem Kreuzfahrtschiff zu bekommen. „Ich wollte gerne Karriere machen und die Welt sehen“, sagt sie.
„Was mir unter anderem bei der Arbeit für Hurtigruten Expeditions so gut gefällt, ist, dass es keinerlei Barrieren gibt. Ich werde so akzeptiert wie ich bin.“
Als erste Köchin ist Ariane für die kalten Speisen zuständig und es macht ihr Spass, das Essen kunstvoll anzurichten. „Hinter jedem Gericht, das wir zubereiten, steckt eine Geschichte“, sagt sie. „Die Zutaten repräsentieren die Regionen, in denen wir unterwegs sind, und das macht die Sache zu etwas ganz Besonderem.“ Arianes Job hat ihr auch die Augen geöffnet, was das Thema Nachhaltigkeit anbelangt. „Jeden Tag wiegen wir die Menge an Lebensmitteln ab, die wir weggeworfen haben. Wir protokollieren diese Zahlen und behalten sie im Auge“, erklärt sie. „Wir verwenden ausserdem wesentlich mehr pflanzliche Lebensmittel, weil es die Umwelt schont.“
Thor Christian Jacobsen — Erster Offizier
Ganz egal, ob gerade ein paar Killerwale einer Robbe hinterherjagen, das Nordlicht über den Himmel tanzt oder ein Eisbär am Horizont auftaucht – Thors komplette Aufmerksamkeit gilt der Sicherheit des Schiffs und aller Personen an Bord. „Eine der grössten Herausforderungen in meinem Job ist es, den am wenigsten störenden Zeitpunkt für Sicherheitsübungen zu finden“, so Thor, der 2017 zu Hurtigruten Expeditions kam und zuvor auf Containerschiffen gearbeitet hatte.
„Wir stellen die Plattform für das Gästeerlebnis zur Verfügung. Viele Menschen sind nicht mit der Schifffahrt vertraut und dann ist es schwer zu verstehen, dass es einige Risiken gibt. Sie wissen, sie können sich darauf verlassen, dass hinter den Kulissen alles richtig gemacht wird.“
Thor koordiniert die Abteilungen des gesamten Schiffs, überwacht den Betrieb und leitet die Übungen, bei denen die Reaktion des Schiffs auf verschiedene Szenarien getestet wird – auf Grund Laufen, Feuer, Umweltkatastrophen und Mann über Bord beispielsweise. Diese Übungen bereiten uns darauf vor, optimal mit unerwarteten Situationen umzugehen“, sagt Thor. Thor ist direkt dem Kapitän unterstellt. Zu seinen Aufgaben gehören auch das Navigieren und die Planung der Seereisen. Wie bei vielen Norwegern hat auch seine Familie eine lange Seefahrertradition. „Ich liebe das Meer, aber ich habe auch Respekt davor“, merkt er an. „Man muss verstehen, wozu das Meer in der Lage ist.“ Die jüngste Initiative zur Reduzierung von Emissionen durch den Einsatz von Hybridantrieben ist Thors Ansicht nach von grosser Bedeutung. „Es sorgt bei allen an Bord für ein positives Gefühl.“
Roy Malabarbas — Bootsmann
Roy ist auf den Philippinen aufgewachsen und hat es als Junge geliebt, den Schiffen zuzuschauen. Wenn ihm damals jemand erzählt hätte, dass er eines Tages mit dem Zodiac durch das Eis der Polarregionen fahren würde, hätte er das wohl für einen verrückten Scherz gehalten. Und heute fährt Roy nicht nur Zodiacs – er ist Bootsmann. „Hurtigruten Expeditions hat mir die Chance gegeben, Karriere zu machen“, sagt Roy, der ein passionierter Tierliebhaber ist.
„Es sind die Menschen hier – die Offiziere sind wie Familie. Sie sind so nett zu mir.“
Roy kam im Jahr 2010 zu Hurtigruten Expeditions und lernte auf MS Fram, wie man Landungsboote steuert. „Es hat mir sofort gefallen“, sagt er. „Es ist diese Freiheit, Gäste vom Schiff in die Natur zu bringen, damit sie die Tierwelt erleben können. In der Arktis sind die Walrosse meine Lieblingstiere, in der Antarktis die Pinguine.“ Als Bootsmann auf MS Fridtjof Nansen überwacht Roy die Wartungsarbeiten und die Sicherheit der 15 zum Schiff gehörenden Zodiacs, beaufsichtigt die anderen Fahrer und bereitet die Boote für die Gästeaktivitäten vor. „Die Wartung ist eine Herausforderung“, sagt er. „Alles muss jeden Tag bereit und funktionsfähig sein, denn wenn wir in Regionen wie der Antarktis oder der Arktis unterwegs sind, möchte natürlich jeder gerne das Schiff verlassen und auf Erkundungstour gehen.“