Schlaffende Riesen

Von Costa Rica bis zu den Kanaren, von den Kapverden bis zu den Galapagos-Inseln sind dies die Vulkane, die Sie unbedingt erklimmen, erkunden und beobachten sollten.

SHANEY HUDSON

Vulkane sind ebenso wunderschön wie tödlich – sie dominieren ganze Landschaften, beeinflussen das globale Wetter, düngen Felder und zerstören bisweilen alles, was ihnen in die Quere kommt. Im Jahr 2020 wurden 57 Vulkanausbrüche verzeichnet, von kleinen pyroklastischen Strömen bis hin zu spektakulären Eruptionen. Aktive Vulkane gibt es über die ganze Welt verteilt. Hier sind fünf Vulkane, die in mehr als einer Hinsicht einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Arenal, Costa Rica

10.4626° N, 84.7032° W

Der Arenal in Costa Rica ist ein noch recht junger Stratovulkan, der jahrhundertelang ganz friedlich war, bis schließlich 1968 Teile seines Kraters explodierten und einige Siedlungen in der Nähe dem Erdboden gleichgemacht wurden. Die erste Explosion war der Beginn eines Jahrzehnte andauernden vulkanischen Ereignisses mit Eruptionen, pyroklastischen Strömen und Gasemissionen aus dem Krater. Im Jahr 2010 schlief der Arenal dann aber schließlich wieder ein. Heute nutzt man die geothermische Energie des Vulkans, um Teile des hydroelektrischen Netzwerks von Costa Rica zu speisen. Arenal hat sich außerdem zu einer großen Touristenattraktion entwickelt. Die geothermischen heißen Quellen werden heute von ausgedehnten Resorts und Wasserparks genutzt.

Sierra Negra Galapagos-Inseln

0.8300° S, 91.1700° W

Der kilometergroße Sierra Negra Vulkan auf Isabela gehört zum pazifischen Ring of Fire und ist einer der größten Vulkankrater der Welt. Der Schildvulkan, der zuletzt 2018 ausbrach, ist dank seiner Artenvielfalt und abwechslungsreichen Landschaft bei Besuchern der als UNESCO-Welterbe gelisteten Galapagos-Inseln ein beliebter Ort zum Wandern. Oft ziehen Wolken bis in die Caldera, spenden den fruchtbaren Hängen Feuchtigkeit und lassen einen smaragdgrünen Lebensraum entstehen, in dem Riesenschildkröten sowie Darwinfinken zuhause sind. Das Gelände verändert sich abrupt und wird zu einer von Lava überzogenen Landschaft.

Caldera de Taburiente und Cumbre Vieja Kanarische Inseln

28.7295° N, 17.8702° W

Die kanarische Insel La Palma ist als subtropisches Paradies bekannt. Die Vulkankette Cumbre Vieja und der Nationalpark Caldera de Taburiente dominieren die Landschaft der Insel, die ein UNESCO-Biosphärenreservat ist. Der Cumbre Vieja befindet sich im Nordwesten der Kanaren und brach 1949 aus, was zur Folge hatte, dass ein Teil des Caldera de Taburiente abbrach und ins Meer stürzte. 1971 brach der Vulkan erneut aus. Die Caldera de Taburiente ist für ihre Wanderwege berühmt. Man findet hier eine Reihe einheimischer Spezies, die nirgendwo sonst auf der Erde vorkommen. Der beliebteste Wanderweg ist der Barranco de las Angustias, berühmt für die Cascada de Colores – ein kleiner Wasserfall vor einer Felswand in grünen, gelben, orangen und roten Farbschattierungen, die sich je nach Jahreszeit und Wasserfluss ändern.

Teide, Kanarische Inseln

28.2723° N, 16.6425° W

Das indigene Volk von Teneriffa – die Guanches – glaubten, dass der Teide der Sitz einer zornigen Gottheit namens Guayota war. Der Legende nach nahm Guayota Magec, den Gott der Sonne und des Lichts, gefangen und hielt ihn im Berg versteckt. Magec konnte jedoch flüchten und Guayota blieb an seiner Stelle im Berg gefangen. Heute befinden sich an den Hängen des Teide mehr als 1.000 archäologische Ausgrabungsstätten. Anders als bei vielen anderen Vulkanen sind die Hänge relativ leicht zugänglich. Eine Seilbahn bringt die Besucher auf eine Höhe von 3.555 Metern über dem Meeresspiegel. Von hier aus wandern viele weiter auf den Gipfel des Teide, den höchsten Punkt Spaniens. Über drei Millionen Menschen besuchen den Berg und den umgebenden Nationalpark jedes Jahr. Der Teide brach zuletzt im Jahr 1909 aus.

Pico do Fogo, Kapverden

14.9494° N, 24.3404° W

Pico do Fogo – vor Ort als Gipfel des Feuers bekannt – ist zwar der einzige aktive Vulkan der Kapverden, gilt aber als einer der aktivsten im Atlantischen Ozean. Seit der Besiedelung im 15. Jahrhundert wurden mehr als dreißig Ausbrüche verzeichnet, der letzte davon 2014. Eines der Dörfer innerhalb der neun Kilometer breiten Caldera, Cha das Caldeiras, konnte damals erfolgreich evakuiert werden, bevor alles von der Lava verschlungen wurde. Seither sind die Einheimischen wieder zurückgekehrt und haben das Dorf neu aufgebaut und ihren Wein, ihr Obst und ihren Kaffee wieder an den Hängen angebaut.

Möchten Sie noch mehr Höhepunkte der Natur erkunden? Die fantastische Landschaft Mittelamerikas erwartet Sie.

Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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