Gestern und heute

Wenn es um die Erforschung der Polarregionen geht, ist der Name „Fram“ eine feste Größe in Norwegen.

CARRIE HUTCHINSON

Gestern und heute

Das ursprüngliche Schiff Fram

Es ist eine Herausforderung, mit der jeder konfrontiert wird, der sich vornimmt, die Polarregionen zu erkunden: Wenn das Meer um ihn herum gefriert, kann das Eis sein Schiff zerstören. In den späten 1800er Jahren erkannte der norwegische Entdecker Fridtjof Nansen, dass er, wenn er eine Expedition über das Polarmeer leiten wollte, ein Schiff konstruieren musste, das solchen Umweltbedingungen trotzte.

Daher entwickelte Nansen den Plan, ein Schiff mit einem ganz neuartig geformten Rumpf zu konstruieren – ein Schiff, das, wenn es im Eis eingeschlossen ist, eher nach oben als nach unten gedrückt wird. Zudem müsste es auch in dieser erhöhten Position stabil bleiben, bis die Eisschollen es schließlich in wärmere Gewässer transportiert hätten.

Nansen nahm viele Ratschläge von anderen Seeleuten an und arbeitete hart daran, seinen Plan zu verwirklichen. Er glaubte fest daran, dass die norwegische Flagge die erste sein würde, die am Nordpol wehte.

Mit dem Schiffbauer Colin Archer plante und entwarf er das Schiff Fram.

„Es ist unser Trost, dass wir getan haben, was wir konnten, und dass wir immerhin ein paar der Geheimnisse gelüftet haben, die diesen Teil unseres Planeten noch immer umgeben.“ — Hjalmer Johansen

Die erste Reise

Am 24. Juni 1893 brach Nansen an Bord der Fram von Norwegen auf. Nach einem Monat verließ das Schiff die norwegischen Gewässer und durchlief mit dem Erreichen der Neusibirischen Inseln seine letzten Tests. Fram wurde vom Eis eingeschlossen. Zum Glück sollte sich Nansens gründliche Planung jetzt auszahlen – das Schiff hielt dem Eis stand und trieb mit den Strömungen auf dem Polarmeer umher, manchmal in Richtung Norden, dann wieder südwärts.

Bis Weihnachten passierten sie den 79. Breitengrad, aber Nansen war frustriert, dass es so langsam voranging. Seinen Berechnungen zufolge könnte es auf diese Weise bis zu sieben Jahre dauern, bis sie am Nordpol ankämen. Nach sechs weiteren Monaten erreichten sie schließlich eine Höhe von 87º34'N, aber für den Forschungsreisenden wurde es immer offensichtlicher, dass sie möglicherweise nie weit genug in Richtung Norden kommen würden, um das endgültige Ziel zu erreichen.

Schließlich traf Nansen die Entscheidung, Fram der Obhut von Kapitän Otto Sverdrup zu überlassen und zu versuchen, gemeinsam mit einem anderen Mann, Hjalmer Johansen, und einer Gruppe von Hunden den Nordpol mit dem Schlitten anzusteuern. Die Bedingungen waren unglaublich hart. Die Temperaturen fielen oft auf -40 ºC. Immer wieder mussten die beiden Männer sich auf ihrer Reise bis zu 20 Stunden am Stück durch die eisige Kälte kämpfen.

Schließlich beschlossen Nansen und Johansen, umzukehren. Sie waren weiter nordwärts gelangt als jeder andere Mensch vor ihnen.

„Hätte es gerne gesehen, wenn wir noch weiter gekommen wären“, schrieb Johansen in sein Tagebuch. „Es ist unser Trost, dass wir getan haben, was wir konnten, und dass wir immerhin ein paar der Geheimnisse gelüftet haben, die diesen Teil unseres Planeten noch immer umgeben.“ Sie brauchten fast ein Jahr – sie überwinterten in einer Hütte und überlebten Eisbärenangriffe –, um nach Norwegen zurückzukehren. Im August 1896 erreichten sie schließlich die Heimat und fünf Tage später legte Fram wieder im Hafen an, nachdem das Schiff fast drei Jahre im Eis gefangen gewesen war. Nansen wurde weltberühmt und Fram unternahm noch zwei weitere Expeditionen: eine in die kanadische Arktis und eine gemeinsam mit Roald Amundsen in die Antarktis, wo das Schiff in Framheim in der Walbucht vor Anker ging, während die Entdecker auf Schlitten ihre Reise fortsetzten.

Das Museum

Als Fram 1914 aus der Antarktis nach Norwegen zurückkehrte, war das Schiff in einem denkbar schlechten Zustand. Doch zum Glück waren viele Norweger der Ansicht, dass ein solch historisches Schiff auf jeden Fall erhalten werden müsste. 1925 wurde Otto Sverdrup Vorsitzender des Fram-Komitees.

Das Schiff wurde vollständig in seinen früheren, glanzvollen Zustand zurückversetzt und nach Trondheim geschleppt, um dort Teil einer Ausstellung zu werden. Im Anschluss wurde es nach Oslo und zu anderen Orten gebracht, damit die Leute es auch dort bewundern konnten. Doch dann wurde Fram mit Wellblech abgedeckt und aufgegeben. Sverdrup, der 1930 starb, hatte immer den Wunsch, dass das Schiff, das er liebte, an Land gebracht und für die Nachwelt erhalten werden sollte. Weitere sechs Jahre gingen ins Land und Spenden aus aller Welt wurden gesammelt. Am 20. Mai 1936 war es dann endlich soweit und das Frammuseum wurde vom norwegischen König Haakon VII. eröffnet. Heute können Besucher des Frammuseums an Bord der Fram gehen und die Kabinen, die Aufenthaltsräume, den Laderaum und den Maschinenraum erkunden. Es besteht auch die Möglichkeit, andere erhaltene Schiffe zu sehen und mehr über die legendären Expeditionen norwegischer Entdecker zu erfahren.

MS Fram

Es ist wenig verwunderlich, dass das Team von Hurtigruten eines seiner Schiffe nach dem berühmtesten Forschungsschiff seiner Zeit benannte. Genau wie das Original wurde MS Fram speziell für Expeditionsfahrten in die Polarregionen entwickelt. MS Fram wurde 2007 erbaut und 2020 komplett renoviert. Das Schiff dient als schwimmendes Base Camp für die Expeditionen unserer Gäste. Mit 125 komfortablen Kabinen, darunter einer Reihe von Suiten, die nach norwegischen Polarhelden benannt sind, ist dieses Schiff eines unserer kleineren Schiffe. Es verfügt über eine Kapazität von 318 Passagieren (200 auf Antarktisreisen). An Bord finden Sie alle Einrichtungen für maximale Entspannung, darunter zwei Restaurants und eine Bar, einen Fitnessbereich, eine Sauna, Whirlpools, einen Shop und das charakteristische Science Center von Hurtigruten. Und natürlich gibt es an Bord geräumige Außendecks, einschließlich eines Zugangs zum Vorschiff, um Meerestiere zu beobachten.

Penguins perched on the ice of Cuverville Island, Antarctica. Credit: Espen Mills / HX Hurtigruten Expeditions

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